Yangzhou war über Jahrhunderte hinweg eine der wichtigsten und reichsten Städte Chinas. Marco Polo diente nach eigener Aussage im 13. Jahrhundert als Statthalter in Yangzhou, das er, sehr zum Verdruss der Venezianer, mit seiner Heimatstadt Venedig verglich.
Bereits vor mehr als 2400 Jahren gegründet, entwickelte sich Yangzhou mit dem Bau des Kaiserkanals in der Sui-Dynastie (581-618) ab dem 7. Jahrhundert zusammen mit der Schwesterstadt Zhenjiang zum wichtigsten Verkehrsknotenpunkt in Ostchina. Etwa zehn Kilometer südlich der Stadt kreuzt der Kanal den Yangzi, die Administration der Schleusen und des boomenden Handels entlang des Wasserweges lag in der Hand des Stadt-Magistrats, dessen Kassen auf diese Weise nie leer waren.
Als wichtiger Warenumschlagsplatz zog Yangzhou zuerst Händler und Handwerker, und dann, mit einem gewissen Wohlstand, auch Künstler an, die hier dank reicher Sponsoren ein gutes Auskommen hatten. Daher war Yangzhou auch immer eine Stadt der Kunst und des Handwerks, eine Tradition, die sich bis heute erhalten hat. Seidenstickerei, Scherenschnitt, Lackarbeiten, Laternen und Bonsais aus Yangzhou sind immer noch in ganz China hochgeschätzt.
Mit dem Bau der Eisenbahn zwischen Shanghai und Peking schwand die Bedeutung des Kaiserkanals als Nord-Süd-Verbindung und Yangzhou verlor damit Anfang des 20. Jahrhunderts seine hervorgehobene Stellung als Handelsmetropole und überregionales Zentrum.
Heute lebt die Stadt vor allem von der Stahlindustrie, die sich wie auch einige Fahrzeughersteller in den Außenbezirken und im Umland angesiedelt haben. Riesig wirken die Außenbezirke, die Innenstadt macht aber trotzdem eher einen verschlafenen Eindruck. Wir haben es genossen!
Yangzhou war unser erstes großes Etappenziel: Wir haben den Yangzi überquert und sind damit von Süd- nach Nordchina gefahren. 600 Kilometer haben wir in den Knochen – da heißt es durchschnaufen. Für eine Bilanz ist es zu früh, nur soviel: Wir waren schon im Himmel und kurz vor der Hölle. Spaß macht es immer noch, nur manchmal tut es ein wenig weh!
Keine Reue also, und ein wunderbarer Tag in Yangzhou, diesmal einfach als Bildergalerie zum Durchklicken!
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