Unsere Reise

Ursprünglich, bevor unsere beiden Kinder Sarah und Nora geboren wurden, hatten Zornica und ich die Idee, mit dem Tandem von Berlin nach Beijing zu radeln. Anvisiert hatten wir hatten wir das Frühjahr 2009 oder 2010.

Anfang 2009 wurde dann Sarah geboren. „Warum nicht auch mit Kind!?“, sagten wir uns und bestellten bei Koga das Twin-Traveller-Tandem und kauften uns einen Kinderanhänger. Im Sommer 2010 sind wir mit diesem Gespann zum ersten Mal auf Tour gegangen: Von Berlin nach Bayern, über den Spreewald und Dresden nach Weiden in der Oberpfalz.


Dabei lernten wir nicht nur, dass Radwege im Spreewald zuweilen über steile Holztreppen mit wackeligen Treppen gehen, sondern auch, dass Steigungen in der Konstellation Tandem+Chariot-Anhänger+Gepäck ein ernsthaftes Problem darstellen. 285 Kilo wogen Familienkutsche+Gepäck+Familie. Eindeutig zuviel, um eine 10-Prozent-Steigung fahrend zu überwinden!

Da mit Noras Geburt 2011 das Familiengesamtgewicht noch mal zulegte und dies weiter tut, suchten wir nach Alternativen, sowohl was Route als auch Ausrüstung angeht. Vom Tandem wollten wir nicht lassen, also war der Anhänger der Focus unserer Überlegungen. Fündig wurde wir dann eher durch Zufall. Auf der Velo-Berlin sah Volker eher durch Zufall einen einsitzigen WeeHoo-Anhänger. Ging daran vorbei und dachte sich: Wenn es den als Zweisitzer gäbe! Ging zurück, kam am Stand ins Gespräch und stellte fest: Es gibt den WeeHoo als Zweisitzer.

Eine Woche später stand er bei uns in Berlin, wir haben ihn gleich ans Tandem angekoppelt und waren begeistert! Sarah tritt mit Lust in die Pedalen und gibt der Familienkutsche einen wesentlichen Schub nach vorne! Beide Kinder sitzen nun draußen mit freier Sicht auf das Geschehen, einen Kindersitz konnten wir uns folglich sparen. Dadurch wurde wiederum der Gepäckträger frei. Das hieß für jeden Erwachsenen eine große Satteltasche am Gepäckträger plus zwei Lenkertaschen, für die Kinder kleine Satteltaschen am Lowrider und an den Seitentaschen und in den Netzen des Anhängers Platz für Spielzeug und ähnliches! Perfekt!

Nur hohe Berge und lange Steigungen wollten wir uns für unsere große Fahrt dennoch nicht antun! Wir hielten Familienrat und heraus kam eine zweimonatige Radtour durch China für das Frühjahr 2015. Die fruchtbare ostchinesische Teifebene schien flach und interessant genug zu sein. Wir werden Anfang April von Shanghai aus starten, die Wasserdörfer des Yangzi-Deltas besuchen und der alten Kaiserstadt Nanjing unsere Aufwartung machen. Von Yangzhou geht es den historischen Kaiserkanal entlang in Richtung Norden, ins Zentrum der chinesischen Kultur: Wir besuchen Konfuzius Heimatstadt Qufu und den heiligen Berg Taishan. In Qingdao und Dalian entdecken wir ein Stück Kolonialgeschichte und fahren dann immmer am Meer entlang Richtung Peking.

Wahrscheinlich kommt dann unterwegs wieder alles ganz anders. Uns soll es recht sein! Shanghai und Peking sind unsere Klammer, die Route kann sich dann adhoc noch ändern, je nachdem, was on the road noch alles passiert.


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4 Comments:

  1. Super Idee eure Reise. Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß mit eurem tollen Tandem in China. Wie seid ihr denn mit dem Chariot zufrieden? Wir hatten den gleichen und es gab auf unserer großen Tour viele Probleme damit, da er nicht für hohes Gewicht ausgelegt ist.
    Gerne schaue ich bei euch vorbei und kommentiere. Wenn ihr bei twitter seid, kann ich auch gerne eure neuesten Berichte auf meiner Seite teilen.
    Viele Grüße
    Christine

    • Liebe Christine,
      wir haben den Chariot auf unser Probetour gehabt und waren nicht wirklich zufrieden. Deshalb fahren wir jetzt in China mit einem Weehoo.
      Damit sind wir sehr zufrieden. Twitter ist sehr schwierig, weil in China gesperrt.
      Viele Grüße,
      Volker

  2. Liebe Zornica, Sarah, Nora und lieber Volker,
    mit großer Freude (und auch ein ganz klein bisschen Wehmut) lese ich von Eurem Vorhaben und sehe die ersten Fotos: Herzlichen Glückwunsch! Ausgerechnet wenn ich (in der Osterwoche) einmal nach Berlin komme und Euch gern wieder einmal gesehen hätte, seid Ihr auf Reisen! Aber nichtsdestotrotz: Gute Fahrt und alles Liebe und Gute,
    Euer Heino (und ehemaliger Ersatzopa)

    • Lieber Heino!

      Schön, von Dir zu hören! Ja, wäre toll gewesen, Dich in Berlin zu treffen! Ich hoffe, Du bist gesund und munter und hast das Radfahren nicht ganz an den Nagel gehängt!
      Liebe Grüße aus Shanghai,
      Volker

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